Information Affenpocken

Inhaltsverzeichnis
  1. Ansteckung
  2. Krankheitsbild
  3. Unterschied zu Windpocken
  4. Prävention
  5. Behandlung
  6. Empfehlungen
  7. Sie wurden positiv auf Affenpocken getestet, was nun?
  8. Sie hatten Kontakt mit einer infizierten Person
  9. Massnahmen

Zurzeit gehen wir von keiner Gefahr für die Bevölkerung aus. Die nationalen und internationalen epidemiologischen Daten deuten zurzeit auf eine Begrenzung der Ausbrüche hin. Es muss davon ausgegangen werden, dass in der Schweiz neue Fälle auftreten werden. Wir rufen deshalb alle Akteure im Gesundheitswesen um Unterstützung bei der Früherkennung von Fällen und der Isolierung von infizierten Personen auf.

 

1. Ansteckung
  • Mässig übertragbar auf Menschen
  • Die Infektionserkrankung wird von Tieren (zumeist Nagetiere) auf den Menschen übertragen (Zoonose) oder auch von Mensch zu Mensch
  • In der Regel durch engen Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren
  • Direkten Haut- oder Schleimhaut-Kontakt (Augen, Nase, Mund, Geschlechtsorgane usw.). Auch der Kontakt mit infiziertem Sekret oder Blut, grossen Atemwegströpfchen, sowie Bisse von infizierten Tieren (selten) kann zu einer Übertragung führen
  • Daneben kann ein Kontakt mit kontaminierten Gegenständen (z.B. Kleider, Bettwäsche, Hygieneartikel) zu einer Ansteckung führen
  • Sexuelle Kontakte mit einer erkrankten Person können die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch erhöhen
  • Es scheint, dass Männer, welche Sex mit Männern haben, momentan ein zusätzliches Risiko einer Ansteckung haben
2. Krankheitsbild
  • Stark geschwollene Lymphknoten,
  • Fieber ≥38.5° C,
  • Schüttelfrost
  • Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, und
  • Erschöpfung
  • Typischerweise – jedoch nicht immer – entwickelt sich nach wenigen Tagen ein Ausschlag mit Bläschen, dann Pusteln und schliesslich Krusten (ähnlich wie bei Pocken). Dieser beginnt oft im Gesicht und breitet sich dann auf andere Körperteile aus, auch auf die Handflächen und Fusssohlen und die Genitalien
  • Inkubationszeit: 5-16 Tage
  • Ansteckend ist man ab dem Beginn der Symptome bis zum Ende desHautausschlags, d.h. bis die letzten Hautkrusten abgefallen sind. Dies kann rund drei Wochen dauern.

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3. Krankheitsverlauf

Die Krankheit verläuft in der Regel mild. Die meisten Betroffenen erholen sich innerhalb weniger Wochen. Immungeschwächte Personen sowie Kinder und junge Erwachsene scheinen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf zu haben. Sterblichkeitsrate liegt momentan bei einem Prozent.

Unterschied zu Windpocken

Bei den Affenpocken sind alle Hautläsionen zur gleichen Zeit stets im gleichen Stadium (Bläschen, dann Pusteln und schliesslich Krusten). Im Gegensatz dazu sind bei den «Spitze Blattern» die Hautläsionen stets in unterschiedlichen Stadienngleichzeitig anzutreffen (Bläschen neben Pusteln und Krusten).

4. Prävention

Die wichtigste Massnahme zur Vorbeugung einer weiteren Ausbreitung ist die Kontakt-Nachverfolgung (Contact Tracing). Zuständig hierfür sind die kantonalen Gesundheitsbehörden. Ein Verdacht auf Affenpocken muss so rasch wie möglich beim zuständigen Kantonsarztamt gemeldet werden.

Es geht darum, alle engen Kontakte von Erkrankten während der letzten Tage so rasch wie möglich zu kontaktieren und zu informieren. Gleichzeitig sollen die Erkrankten Personen sich selbst in Isolation begeben, bis sie nicht mehr selbst ansteckend sind.

5. Behandlung
  • Die Behandlung ist hauptsächlich symptomatisch
  • In schweren Fällen kann nach fachlicher Beratung eine antivirale Therapie (Tecovirimat) verabreicht werden. Präparate mit diesem Wirkstoff sind derzeit in der Schweiz nicht zugelassen.
6. Empfehlungen
  • Haben Sie eines oder mehrere der obengenannten Symptome dann suchen Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt auf. Bitte melden Sie sich zuvor telefonisch an.
  • Gehören Sie zu einer Gruppe mit erhöhtem Ansteckungsrisiko oder sind Sie aus West- und Zentralafrika zurückgereist? Bitte beobachten Sie Ihren Gesundheitszustand und kontaktieren bei Symptomen eine Ärztin oder einen Arzt.
7. Sie wurden positiv auf Affenpocken getestet, was nun?
  • Isolieren Sie sich zu Hause oder – wenn Sie mit anderen Personen zusammen wohnen – in einem Zimmer. Vermeiden Sie möglichst den Kontakt mit anderen Personen. Tragen Sie eine Maske, wenn dies nicht möglich ist. Die Isolierung dauert, bis die Krusten über den Hautverletzungen abfallen und sich eine neue Hautschicht gebildet hat.
  • Teilen Sie keine Bettwäsche und Handtücher mit anderen Personen. Waschen Sie diese Wäsche bei mindestens 60 Grad. Teilen Sie kein Geschirr mit anderen und spülen Sie es gründlich mit Spülmittel (wenn möglich in der Spülmaschine).
  • Desinfizieren Sie regelmässig Ihre Hände und auch die Oberflächen in Ihrer unmittelbaren Umgebung.
8. Sie hatten Kontakt mit einer infizierten Person
  • Hautverletzungen enthalten Viren: Bedecken Sie sie so gut wie möglich und berühren Sie sie möglichst nicht.
  • Die Krankheit kann zwischen Tieren und Menschen übertragen werden: Vermeiden Sie den Kontakt mit (Haus-)Tieren.
  • Wenn Sie unbedingt das zu Hause verlassen müssen (zum Beispiel für einen Besuch bei Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt), dann benutzen Sie auf keinen Fall öffentliche Verkehrsmittel.
  • Messen Sie täglich Ihre Körpertemperatur und kontrollieren Sie Ihren Gesundheitszustand.
  • Bei Fieber, Hautausschlag oder grippeähnlichen Symptomen: Rufen Sie eine Ärztin / einen Arzt an. Informieren Sie ihn darüber, dass Sie engen Kontakt mit einer Person hatten, die an Affenpocken erkrankt ist.
  • Während 21 Tage (oder bis eine Affenpockeninfektion ausgeschlossen werden kann) sollten Sie keine sexuellen Kontakte haben.
  • Vermeiden Sie während 21 Tagen (oder bis zum Ausschluss von Affenpocken) jeglichen Kontakt mit Säugetieren, insbesondere Nagetieren.
9. Massnahmen

Isolation:

Beim Verdacht oder bei einem bestätigten Fall erfolgt unter Berücksichtigung des gesundheitlichen Zustands eine Isolation der infizierten Person in der häuslichen Umgebung. Die Dauer der Isolation beträgt mindestens 10 Tage ab dem Symptombeginn und dauert solange an, bis die Hauteffloreszenzen trocken und die Krusten abgefallen sind. Nach dem Eingang einer Fallmeldung beim Kantonsärztlichen Dienst übernimmt das kantonale Contact Tracing Team die Identifizierung von möglichen engen Kontakten. Für die Dauer der angeordneten Isolation soll seitens des behandelnden Arztes ein entsprechendes Zeugnis ausgestellt werden.

Quarantäne:

Eine Quarantäne ist gemäss den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO aktuell nicht indiziert. Den engen Kontaktpersonen wird eine engmaschige Überwachung des Gesundheitszustandes empfohlen.

Weitere Massnahmen:

Für Informationen betreffend Vorsorgemassnahmen in den Gesundheitseinrichtungen bei hospitalisierten Fällen verweisen wir auf die aktuellen Empfehlungen der Swissnoso.

 

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Bleiben Sie gesund.

 

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